Nach einem deutlichen Vorsprung machte es Deutschland gegen Montenegro nochmal spannend. Letztendlich steht jedoch der verdiente Einzug ins Viertelfinale. Dort wartet nun der griechische Superstar Giannis Antetokounmpo.

Giannis Antetokounmpo wurde seinem Status als Leistungsträger und Megastar für Griechenland bei der EuroBasket 2022 bisher mehr als gerecht. (Credit: Mattia Ozbot/Getty Images)

Die DBB-Auswahl um Topstar Dennis Schröder steht im Achtelfinale der Basketball Europameisterschaft. Am Ende bleibt nach dem 85:79 Erfolg über Außenseiter Montenegro ein kleiner Nachgeschmack. Ein Grund: Der Gesundheitszustand von Youngster Franz Wagner. Bei einem Dreierversuch landete der 21-Jährige unglücklich auf dem Fuß seines Gegenspielers und knickte sichtlich schmerzhaft um. Nach dem Vorfall verließ der Berliner den Court und bisher hat der DBB lediglich Angaben zur Vorgehensweise bezüglich der Diagnostik gemacht. Entwarnung gibt es bei einem der größten deutschen Hoffnungsträger also noch nicht. Sollte der Forward am Dienstag gegen ein starkes Griechenland ausfallen, hätte man den Sieg gegen Montenegro teuer bezahlt.

Spannungsabfall nach der Halbzeit

Der Sieg gegen Montenegro ist für das Team von Bundestrainer Gordon Herbert völlig verdient. Allerdings hätte er nicht so knapp ausfallen müssen, wie es die Anzeigetafel am Ende bescheinigt. Klar zeigten Schröder, Theis und Co. dem Gegner seine Grenzen auf und spielten zum Pausenpfiff eine 24-Punkte-Führung heraus. Zu Beginn des dritten Viertels wurde jedoch deutlich, dass die deutsche Mannschaft den Gegner nach der Machtdemonstration in den beiden vorangegangenen Abschnitten zu locker nahm und in Gedanken wohl schon im Viertelfinale angekommen war. Dies nutzen die Falken aus und schlossen mit einem furiosen 13:0 Lauf auf. Als Kendrick Perry und Bojan Dubljevic von der Dreierlinie in der Folge heiß liefen, wähnten sich die DBB-Akteure beim Stand von 77:80 auf einmal in einer immensen Drucksituation. Letztendlich behielt man die Nerven und rettete den Sieg über die verbleibende Spieldauer. Der Einbruch nach der Halbzeit kommt für Gordon Herbert und sein Team wie ein Weckruf zur richtigen Stunde und erinnert alle Beteiligten daran, dass ein Basketballspiel volle 40 Minuten Intensität bedeuten muss. Beim nun anstehen Gegner, der deutlich stärker als das geschlagene Montenegro einzuschätzen ist, wird sich ein derartiger Spannungsabfall aber ohnehin wohl nicht wiederholen. Letztendlich bleiben nach dem Achtelfinalerfolg auch positive Eindrücke. Dennis Schröder zeigte mit 22 Punkten und acht Assists (sieben in der ersten Hälfte) eine ansprechende Leitung. Auch das Überstehen der, wenn auch eigens verschuldeten, Crunch-Time dürfte den DBB-Spielern zusätzliches Selbstbewusstsein vor der Herausforderung Griechenland einimpfen.

Italienischer Upset

Die Viertelfinalbegegnungen stehen nun fest diese warten mit der ersten großen Überraschung des Turniers auf. Nicht etwa Turnierfavorit Serbien zieht in die Runde der letzten Acht ein, sondern die Italiener mit Kult-Coach Gianmarco Pozzecco. Die Azzurri machten vor allem von der Dreierlinie das Spiel der Spiele und ließen Nikola Jokic und seiner Mannschaft in der Schlussphase keine Chance mehr. Im Viertelfinale stehen sich nun am Dienstag Spanien und Finnland sowie Deutschland und Griechenland gegenüber. Am Mittwoch spielen Überraschungssieger Italien und Frankreich sowie Mitfavorit Slowenien gegen Polen das Halbfinalticket aus.

Bei Sportradio Deutschland hat BASKET-Redakteur Benjamin Krek die aktuellen Entwicklungen bei der EuroBasket analysiert und nach dem Achtelfinal-Sieg von Deutschland eingeordnet.